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Ist Mallorca eine Rennradinsel?
Was für die meisten Radsportler nicht mehr neu ist, weil sie im Frühling regelmäßig zum Trainieren auf die größte balearische Insel kommen, scheint für zahlreiche Urlauber noch ein heißer Tipp zu sein: Mallorca stellt eine Fahrradinsel dar! Das überrascht nicht. Die Natur spricht dafür. Zum größten Teil sind die Straßen von hervorragender Qualität und verfügen über wenig Schlaglöcher. Außerdem gibt es jede Menge glatten Asphalt, welcher ebenso mit dem Fahrrad aus der Rennradvermietung sehr gut bewältigt werden kann. Gerade in der Bergkette, die im Norden der Insel liegt, kommen die vielen, nicht zu steilen Anstiege, rapiden Abfahrten und bezaubernden Ausblicke dazu. Es gibt auch für Sporträder einen Rennradverleih, Fahrradläden und Cafés. Als Fahrradbegeisterter kommt man also voll auf seine Kosten.
Wann die Reisezeit erfolgen kann
Ein Besuch rentiert sich das ganze Jahr, ist jedoch im Frühjahr und im Herbst am angenehmsten. Wer in den heißesten Monaten auf die Baleareninsel kommt, kann mit Temperaturen von 30 bis 40 Grad Celsius rechnen. Der Fahrtwind ist super, jedoch die Vorsorge noch besser. Wenn man mit dem Rennrad unterwegs sein möchte, sollte also die Sonnencreme und ausreichend Flüssigkeit nicht vergessen werden. In der Hauptsaison kann das Ausleihen bei der Rennradvermietung und frühe Aufbrechen sehr vorteilhaft sein: Neben den niedrigen Temperaturen sind auf den Wegen und Hot Spots noch deutlich weniger Menschen unterwegs. In der Nebensaison wird das Fahren mit dem Rennrad etwas entspannter verlaufen.
Diese Highlights auf Mallorca sollte man sich nicht entgehen lassen
1. Cap de Formentor
Der nördlichste Zipfel auf der größten Insel der Balearen ist für seinen Leuchtturm unmittelbar an der Steilküste berühmt. Er zählt wohl zu den echten Höhepunkten selbst für Radfahrende. Eine Tour zu dem Cap de Formentor kann hervorragend zum Beispiel bei einem Rennradverleih ab der Hafenstadt Alcúdia starten und nach Belieben mit einem Ausflug in Richtung Nordwesten tiefer in die Serra de Tramuntana, das größte Gebirge der Insel, erweitern.
Von Port de Pollença weiter nach Cap de Formentor zu dem Leuchtturm gibt es eine etwa 15 Kilometer lange, sehr gut befahrbare Straße, welche mit zahlreichen Kurven, Anstiegen und Gefällen an die bekannte Schlangenstraße Sa Calobra Erinnerungen weckt. Das liegt anscheinend ebenso daran, dass derselbe Ingenieur aus Italien für deren Bau zuständig war. Sie bietet viele Highlights, wie den schnurgeraden Wegabschnitt nahe Playa de Formentor, welcher durch einen hübschen Wald führt. Darin zirbt und summt es lebhaft pausenlos. Lediglich die zahlreichen Hügel formen hier die Strecke.
Ab der Playa wird der Weg im Sommer zum Teil für den privaten Verkehr abgesperrt und nahezu lediglich für Touristenbusse freigegeben. Denn viel Platz gibt es beim Leuchtturm nicht. Außerdem sind Staus auf den Straßen und übermäßig viele Besucher auf einmal für die teilweise geschützte Natur dort zu viel.
2. Playa de Formentor und Port de Pollença
Für eine Erfrischungspause gilt der Playa de Formentor als idealer Ort auf der Rückfahrt von dem Cap. Man hat dort die Möglichkeit, seine Beine in das klare, türkisblaue Nass des Mittelmeers zu tauchen, kurz abzuschalten und an dem sandigen Strand zu faulenzen. Wer nicht in oder an das Wasser möchte, kann erneut zurück bis zu dem Port de Pollença fahren und da seine Füße in das lauwarme Wasser stecken.
3. Mirador Es Colomer
Ab dem Playa de Formentor ist es möglich, gestärkt einige Kilometer den serpentinenartigen Berg hinaufzuradeln. Wenn man auf dem Hinweg von dem Ort Port de Pollença keine Pause gemacht hat, sollte es nun bestimmt nicht versäumt werden. Der Anstieg ist ein bisschen steiler als zu dem Leuchtturm hin, lässt sich jedoch trotzdem hervorragend befahren und rentiert sich spätestens bei der Aussicht am Mirador Es Colomer. Die Steilküste und deren stark zerklüftete Felsen gelten als eindrucksvoll und zählen zu den herrlichsten Ausblicken auf Mallorca. Hier kann man sich nicht für nur den Blick auf das Cap de Fomentor Zeit nehmen, sondern mit Glück den Hafen des Ortes Alcúdia oder weiter entfernt Menora sehen.
4. Gorg Blau und das Aquädukt nähe Sa Calobra
Bei der Serra de Tramuntana gibt es einige strahlend blaue Stauseen, welche in Zeiten starker Trockenheit als Trinkwasserdepots dienen. Einer hiervon ist Gorg Blau, wo der erste Halt erfolgt. Weil die Seen zwar an den Wegen, jedoch besonders tief in dem Gebirge liegen, gelten sie als besonders stille Orte. Einige Bänke im Schatten der anwesenden Bäume laden zum Entspannen ein. Jedoch ist auch der Gang an das Ufer des Sees möglich, wohin man durch kleine und große Steine gelangt.
Etwas weiter im Norden befindet sich an einer Wegkreuzung, die zu der bekannten Straße nach Sa Calobra führt, ein altes Aquädukt. Daneben gibt es einen kleinen Kiosk, der zur kurzen Rast und zur Eispause einlädt. Das kann auf der Fahrt nach Sa Calobra erfolgen oder danach. Der eindrucksvolle Bergweg herunter zu dem kleinen, gleichnamigen Ort hält viele herrliche Ausblicke auf das Gebirge bereit und ist eine wahre Herausforderung. Denn nach dem Genießen der Abfahrt muss man den Weg anschließend selbstverständlich erneut heraufradeln.
5. Port de Sòller
Von dem Aquädukt führt die Strecke Ma-10 nach etwa 25 Kilometern in zahlreichen Kurven und mit wundervollen Aussichten ebenso zum schönen Küstenort Port de Sòller. Oft säumen Bäume die Straße und geben wertvollen Schatten. Achtung vor den Bergziegen, welches hier überall gibt! Häufig sind sie auch nicht sonderlich menschenscheu. Port de Sòller gilt als einer der kleinen Küstenorte mit einem hübschen Strand und Hafen in der Stadt. Aufgrund der teilweise terrassenartig an den Berg erbauten Häuser und das hübsche Panorama taugt es zur wahren Filmkulisse. Tatsächlich ist es das Port de Sòller auch bereits oft gewesen. Dort kann man in einen der vielen Restaurants am Mittag essen.
6. Deià
Ab dem Port de Soller führt diese Straße Ma-10 nach etwa zwölf Kilometern unmittelbar in die Berge hinein und weiter nach Deià. Der Weg verläuft nach einer kurzen Zeit zum größten Teil stets an der Steilküste entlang. Hier geht es um eine anspruchsvolle, jedoch für Radler mit einer gewissen Grundfitness hervorragend fahrbare Straße. Nach wie vor ist die Wegqualität besonders gut. Die Strecke verläuft kurvenartig mit zahlreichen kleinen Anstiegen.